Wasserkraftwerk Wöhrmühle / Regnitz
Zur Geschichte
Die alte Mühle auf der Sandwöhrd
Die Spuren der Wöhrmühle reichen bis ins Spätmittelalter zurück. Vermutlich wurde damals auf der Wöhrd, einer von der Regnitz umflossenen Sandbank, eine Getreidemühle errichtet. Noch um 1910 erzeugten hier fünf Wasserräder Energie für die Getreidemühle und zwei Metallfabriken. Nach dem zweiten Weltkrieg kaufte die RSV die Wasserrechte und baute 1960 auf dem Gelände ein neues Wasserkraftwerk.
Nach fast 40 Betriebsjahren wurden 1998 erstmals umfangreiche Sanierungsarbeiten durchgeführt: So wurden Rechenanlage und Grundablassschütze erneuert, der Einlauf strömungstechnisch verbessert und die Anlage mit einer neuen Steuerung ausgestattet.
Die Flussfauna kann über die 2007 eingerichtete "Fischtreppe" wandern.
Heute
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Hydraulisch stehen Wöhrmühle und Thalermühle in unmittelbarer Abhängigkeit. Da sich beide das Wasser der Regnitz teilen,
ist eine optimale anlagenspezifische Betriebsweise notwendig. So wird grundsätzlich die Wöhrmühle mit maximaler Leistung
betrieben und die Thalermühle bei Bedarf zugeschaltet. Bei einer Fallhöhe von 1,5 m und einer Wassermenge von 16 m/s werden
jährlich 1,2 -1,45 Mio. kWh erzeugt. Die installierte Turbinenleistung (Francis) beträgt 210 kW.
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Besonderheit
Die Turbinenkammer arbeitet mit einem Unterdruck, sodass die Wasserhöhe in der Kammer höher ist als der Oberwasserstand ("Schlauchwehr").
So funktioniert`s Durchaus eine Besonderheit in der Bundesrepublik ist die Schlauchwehranlage des Kraftwerks.
Die Stauhaltung erfolgt dabei mit einfachster Technik sehr effizient. Gefüllt mit Flusswasser liegt ein Schlauch in Tropfenform
auf einer Höhe von 90 cm quer zur Fließrichtung. Bei Hochwasser wird das Wasser im Schlauch abgelassen und so der Strömungsquerschnitt
freigegeben. Nach über 20 Jahren Betriebserfahrung kann diese Wehrtechnik als besonderes
zuverlässig und kostengünstig sowohl in der Anschaffung als auch in der Wartung bezeichnet werden.
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Wasserkraftwerk Werker / Regnitz
Zur Geschichte
Im 18. und 19. Jahrhundert befand sich hier einer größeres Mühlenviertel.
Das Wasserkraftwerk Werker entstand Ende des 19. Jahrhunderts aus einer ehemaligen Kunstmühle, die im Rahmen einer "Handwerker"-Siedlung (daher der Name Werker) zum Zeitpunkt der Industrialisierung errichtet wurde.
1919 ging die Wasserkraftanlage in Besitz der (Stadt) Erlanger Stadtwerke über und wurde bis 1922 ausgebaut.
Heute
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Insgesamt drei Turbinen mit drei Generatoren erzeugen über eine Fallhöhe von ca. 2,30 m jährlich emissionsfrei 3 000.000 kWh.
Mit dem Strom, der in den Werkern produziert wird, können mehr als 100 Haushalte versorgt werden. Der durchschnittliche Jahresverbrauch eines 3-Personen-Haushaltes beträgt rund 3.500 kWh. Das bedeutet, dass bei einer Produktionsmenge von 3.000.000 kWh jährlich zwischen 800 und 900 Haushalte versorgt werden können.
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Die Erzeugung von elektrischer Energie durch Wasserkraft hat viele Vorteile:
- Ressourcenschonung (Ersatz z. B. von jährlich 375 000 l Heizöl) und Vermeidung klimaschädlicher Emissionen.
- Säuberung des Flussverlaufs, so wurden z. B. 1999 ca. 30 Tonnen Rechengut entfernt.
- Verbesserung der Wasserqualität über die Anreicherung des Flusswassers mit Sauerstoff.
Naturschutz
Die Flussfauna kann über die 1981 eingerichtete Fischtreppe sowohl flussauf- als auch flussabwärts wandern und sich ihre Lebensräume bis zu den Laichplätzen erschließen.