------ Die Vogelwelt in Erlangen und Umgebung -------
   

Konzert am Morgen
Wer zwitschert dann da so früh ?

Schon vor Sonnenaufgang geht der Gesang der Vögel los: Eine Vogelstimme nach der anderen erklingt. Dabei verfolgen die kleinen Sänger mit ihrem "Tirili" einen ganz bestimmten Zweck.

Auch unter den Singvögeln gibt es Frühaufsteher und Langschläfer. Helligkeit und Temperatur bestimmen, wann sie aus den Federn kommen und losträllern - täglich in derselben Reihenfolge. So fröhlich dieser Gesang auch klingen mag, für die Männchen ist es ein "hartes Geschäft". Einmal zeigt er den Vogel-Damen: "Schaut her, ich bin ein toller Kerl !'' Das imponiert den Damen mächtig, denn für die Familien-Gründung suchen sich Weibchen gern einen starken Partner aus. Zugleich ist der Gesang ein Signal für die Vogel-Konkurrenz: "Hier wohne ich- Zutritt für alle verboten!" So sichert sich jeder ein eigenes Revier mit ausreichend Nahrung, um auch die stets hungrigen Vogel-Kinder satt zu bekommen.

Der Zaunkönig lässt ca.70 Minuten vor Sonnenaufgang erstmals sein schmetterndes Zwitschern hören. Keck stellt er dabei die Schwanzfedern hoch und huscht im Gebüsch umher.
Die Kohlmeise trillert schon ca. 50 Minuten vor Sonnenaufgang mit klarer, metallischer Stimme los. Während das Weibchen auf den Eiern sitzt, wird es vom Gemahl regelmäßig gefüttert.
Das Rotkehlchen ist schon 80 Minuten vor Sonnenaufgang munter und singt seine melancholischen Töne. In der Brutzeit sind die Vogeldamen recht emanzipiert. Sie haben ein eigenes Revier - genau wie die Männchen.
Die Amsel stimmt ca. 75 Minuten vor Sonnenaufgang ihre wohlklingenden Flötentöne an. Viele kennen aber auch ihr hysterisches Zetern.
Der Hausspatz begrüßt den Tag erst bei Sonnenaufgang mit lautem Tschilpen. Er brütet am liebsten in großen Kolonien, wo das "Durcheinander-Schwätzen" dann kein Ende findet.
Die Singdrossel beginnt 45 Minuten vor Sonnenaufgang ihr schönes Lied; jede Tonfolge wird dabei 3- bis 4-mal wiederholt.
Der Buchfink stimmt ca. 10 Minuten vor Sonnenaufgang seine Schmetterstrophe an. Der Gesang ist angeboren, wird aber überall abgewandelt. Den eigenen "Dialekt" lernt das Männchen vom Papa und vom Revier-Nachbarn.
Der Star hat erst 15 Minuten nach Sonnenaufgang ausgeschlafen. Dann aber wirft er sich mächtig ins Zeug: Er pfeift, quietscht, knattert, ahmt andere Vögel und sogar Geräte (z.B. Handys) nach!
Der Grünfink kommt als Morgenmuffel erst 5 Mininuten nach Sonnenaufgang auf Touren. Das Singen kombiniert er oft mit einem Schau-Flug.

   
------ Ein Beitrag von Rolf Trummer und Ulrich Mattern ------