15 Objekte befinden sich im Bereich der Innenstadt, ein Objekt im Erlanger Vorort Eltersdorf. |
01 Veste
Am Fuchsengarten
Im ersten Markgrafenkrieg 1449 wurde die 1372 erstmalig erwähnte Veste erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Ein Brand im 30-jährigen Krieg (1618-1648) machte die Wehranlage vollends zur Ruine, die armen Familien als Behausung diente. Spätere Überlegungen, die Veste wieder aufzubauen, wurden nie verwirklicht. 1782 trug man die Ruine vollständig ab.
Die Veste in Erlangen um 1750. |
02 Kriegerdenkmal
Martin-Luther-Platz
Seit 1890 erinnerte am Altstädter Holzmarkt, dem heutigen Martin-Luther-Platz, ein Denkmal an die im deutsch-französischen Krieg (1870/1871) gefallenen Erlanger Soldaten. Gekrönt wurde es von einem bayerischen Löwen, der mit seiner linken Pranke das Erlanger Stadtwappen hielt. Die Namen der Gefallenen waren auf einer Tafel zu lesen. 1952 fiel das Denkmal dem wachsenden Autoverkehr zum Opfer. Die Namenstafel befindet sich seitdem auf dem Ehrenfriedhof. Der Löwe steht heute vor einem Supermarkt im Altstadtmarkt.
Gesamtenwurf: |
03 Fischerknabe
Altstädter Kirchenplatz
Der bronzene Fischerknabe, der einen wasserspeienden Aal in Händen
hält, krönte ursprünglich die 1886 errichtete Brunnenanlage am
Bahnhofsplatz. Im Zuge einer Platzrenovierung 1952 wurde die Anlage entfernt.
Die Skulptur fand 1977 ihre neue Heimat wiederum in einem Brunnen auf dem neu
gestalteten Altstädter Kirchenplatz. Der ehemalige Marktplatz war zwischenzeitlich
als Parkplatz genutzt worden.
Entwurf: Prof. Friedrich Wanderer |
04 Kindertrinkbrunnen und Palmgarten
Theaterplatz
Der Theaterplatz trug bis 1848 den Namen Geismarkt, hier fanden
Jahrmärkte und Feste statt. Ab 1884 verbreitete ein Palmengarten südländisches
Flair. Einer der ersten beiden Kinderspielplätze Erlangens wurde 1919 hier
angelegt. Schon bald nach dem Bau der ältesten Wasserleitung Erlangens
ließ die Stadt eigens einen Trinkbrunnen für Kinder errichten, der
nach 1945 entfernt wurde. Seit Anfang der 70er Jahre wird der Theaterplatz als
Parkfläche genutzt.
05 Haus Sonnenblume
Schmid-Schwarzenberg-Büste
Loschgestrasse
Der Volkserziehungsverein baute 1872 in der Loschgestraße
den ersten deutschen Knabenhort. Das Gebäude trug den Namen "Haus
Sonnenblume". Hier wurde Hausaufgabenbetreuung und Verköstigung angeboten.
Im Vorgarten würdigte seit 1892 eine Bronzebüste den Mitbegründer
des Hortes, den Erlanger Universitätsprofessor Franz Xaver Schmid-Schwarzenberg.
Im Jahr 1966 wurde das Haus abgerissen. Die Büste steht seit 1967 im Garten
eines Schülerhorts in der Reinigerstraße.
Bildhauer: Julius Rem (München) |
06 Brunnenbuberl
Maximiliansplatz
Auf der Bayerischen Landesausstellung 1906 in Nürnberg erwarb
der Erlanger Kaufmann und Kommerzienrat Hans Lehner eine Brunnenfigur. Es war
die Nachbildung des Brunnenbuberls, dessen Original am Stachus in München
stand. Die Figur wurde in einer Brunnenanlage in der Schenkstraße aufgestellt.
Manch prüder Erlanger Bürger störte sich an der Nacktheit des
Knaben, und so musste die Polizei des öfteren Badehöschen entfernen.
1946 wurde dieses Ensemble mutwillig zerstört. Seit 1963 ist die unversehrt
gebliebene Knabenfigur auf dem Maximiliansplatz aufgestellt. 2001 wurde sie
in eine neue Brunnenanlage einbezogen.
Bildhauer: |
07 Ludwigsbrücke
Palmsanlage
Die Ludwigsbrücke entstand 1906/07 zeitgleich mit der Palmsanlage.
Errichtet wurde sie zu Ehren von Prinz Ludwig, dem späteren König
Ludwig III. Südlich der Brücke schloss sich eine Denkmalanlage an.
Zum neobarocken Ensemble gehörten ein Bronzerelief des Prinzen und eine
Brunnenschale mit bronzenen, wasserspeienden Löwenköpfen. Die Metallteile
wurden 1940 während des Zweiten Weltkriegs eingeschmolzen. 1954 erfuhr
die Anlage eine grundlegende Umgestaltung, und der Brunnen wurde entfernt. Die
letzten Überreste wurden 1996 abgebrochen.
Entwurf: Stadtbaurat Bernhard Mucke (Erlangen) |
08 Kaiser-Wilhelm-Denkmal
Lorlebergplatz
Seit 1897 zierte ein Denkmal für Wilhelm l. den bald darauf nach dem Kaiser benannten Platz. Es bestand aus einem elf Meter hohen Obelisken mit vier Bronzereliefs, die auch Bismarck und Moltke zeigten. Die Metallteile wurden 1942 für Rüstungszwecke entfernt und eingeschmolzen. Das Monument der Kaiserzeit wurde 1946 abgerissen. Im gleichen Jahr bekam der Platz seinen heutigen Namen, benannt nach Oberst Werner Lorleberg. Er hatte 1945 die Stadt kampflos an die US-Armee übergeben und so ihre Zerstörung verhindert.
|
09 Trinkbrunnen und Mahnmal
Bohlenplatz
Im Jahr 1869 entdeckte man am Bohlenplatz einen natürlichen
Brunnen, der zur Spülung einer geplanten Kanalisation dienen sollte. Dieses
Projekt geriet zunächst in Vergessenheit. 1939 erhielt der Brunnen eine
Einfassung mit Ruhebänken. Das Wasser genoss in Erlangen sogar den Ruf,
Heilkraft zu besitzen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Anlage aus hygienischen
Gründen geschlossen und beseitigt.
Zum Gedenken an nicht heimgekehrte Kriegsgefangene wurde 1953 am Bohlenplatz
ein hölzernes Mahnmal mit dem Titel "Gefesselte Hände" errichtet.
1979 wurde das Denkmal entfernt, seit 1983 steht es am Siedlerweg in Alterlangen.
Bildhauer: |
10 Kriegerdenkmal
Schloßgarten
Im Juli 1930 wurde im Schlossgarten ein Ehrenmal für die
Gefallenen der Universität im Ersten Weltkrieg eingeweiht. Es zeigte einen
halbnackten Krieger mit Stahlhelm auf einem Sessel sitzend, die Arme an die
Lehnen gefesselt. Während der Weimarer Republik und des Dritten Reiches
fanden hier nationalistische Kundgebungen statt. Heute sind lediglich vier Gedenksteine
mit den Namen der Toten erhalten. Die US-Militärregierung ersetzte 1946
die martialische Kriegerfigur durch eine Blumenschale.
Entwurf: Eduard Beyrer (München) |
11 Jakob-Herz-Denkmal
Hugenottenplatz
1875 würdigte die Erlanger Bürgerschaft mit der Errichtung
eines Denkmals den Ehrenbürger ihrer Stadt, den Universitätsprofessor
Dr. Jakob Herz. Der wohltätige Arzt war in der Bevölkerung sehr beliebt.
Am 15. September 1933 zerstörten die Nationalsozialisten dieses Denkmal,
das erste, das einem jüdischen Professor einer bayerischen Universität
gesetzt wurde. Seit 1983 erinnert wieder ein Gedenkstein in der Universitätsstraße
an den Mediziner. Ihm zu Ehren wurde im Jahr 2000 eine Bronzeplatte am Hugenottenplatz
eingelassen.
Entwurf: Carl von Zumbusch (München) |
12 Ritterakademie
Friedrichstraße
Der markgräfliche Stadtdirektor Christoph Adam Groß
von Trockau rief 1701 die Ritterakademie ins Leben. Sie diente als Bildungsstätte
für die Söhne des Adels. 1743 zog die von Markgraf Friedrich ursprünglich
in Bayreuth gegründete Universität in die Räumlichkeiten ein,
wo sie bis 1825 blieb. 1958 mussten Ritterakademie und die dazugehörige
Sophienkirche bis auf einen kleinen Teil der Fassade einem Kaufhaus weichen.
Dieser Fassadenteil wird 2002 abgetragen und eingelagert. Er soll dem hier neu
entstehenden Gebäude wieder vorgeblendet werden.
Ritterakademie |
|
13 Nürnberger Tor
Nürnberger Straße
Das letzte erhaltene Stadttor Erlangens, das 1717 errichtete Nürnberger
Tor, stand bis 1945 an dieser Stelle. Ein amerikanischer Panzer beschädigte
es schwer, woraufhin es gesprengt wurde. Die anderen Stadttore hatte man bereits
um 1865 vollständig abgetragen. Trotz wiederholter Anregungen wurde es
nie wieder aufgebaut. Heute sind nur noch die Umrisse der Torpfeiler im Boden
mit Pflastersteinen markiert, seit 1997 erinnert zusätzlich eine bronzene
Gedenktafel an das Tor.
Nürnberger Tor um 1900 |
14 Neuer Markt West
Sedanstraße
Das Großprojekt "Neuer Markt" berührte auch
die Westseite der Nürnberger Straße. Geschäftsgebäude verdrängten
die ältere Wohnbebauung. Der entstehende Platz erhielt offiziell nie einen
Namen, wird aber oft als zum Neuen Markt gehörig betrachtet. Zentrum des
Platzes ist seit 1982 ein schlichter Brunnen. Dominiert wird der Bereich heute
von einer Ladenpassage und einem Multiplexkino.
Planung Neuer Markt: Harald Loebermann (Nürnberg) |
15 Rathausplatz
Der Wunsch nach einem modernen Zentrum führte Ende der 60er
Jahre zu einem grundlegenden Einschnitt im Erscheinungsbild der Stadt. Dafür
mussten die alte Stadtgärtnerei und zahlreiche Wohnhäuser abgerissen
werden. Heute prägen die Großbauten der siebziger Jahre - u.a. "Neues
Rathaus", Stadthalle mit Hotel und Einkaufszentrum - den großzügigen
Platz, der in den letzten 30 Jahren noch mehrmals umgestaltet und mit Skulpturen
versehen wurde.
Entwurf: Harald Loebermann (Nürnberg) |
16 Ludwig-Donau-Main-Kanal
Eltersdorf
Bereits Karl der Große plante eine Verbindung von Main und Donau. 1825
griff der bayerische König Ludwig l. diesen Plan wieder auf. Von 1836 bis
1845 entstand eines der bedeutendsten bayerischen Baumonumente, der Ludwig-Donau-Main-Kanal,
mit seinen 101 Schleusen. Bereits 1843 fuhren erste Schiffe an Eltersdorf vorbei.
Nach dem Zweiten Weltkrieg legte man den Kanal trocken und begann 1965 damit,
das ehemalige Kanalbett teilweise mit dem Frankenschnellweg, der A 73, zu überbauen.
Kanalbrücke bei Eltersdorf um 1940 |
Entwurf: Heinrich Freiherr von Pechmann (München) |
Zur Starseite | Nach oben |